Sonntag, 17. Februar 2013

Trophée des Gastlosen


Unterschreiben würde ich sofort, dass die Trophée des Gastlosen das schönste Rennen der Schweiz ist. Unter stahlblauem Himmel präsentierten sich die Felsen und unberührten Schneehügel neben meiner Heimat! Jedenfalls waren 1200 Läufer dabei, die Zahl spricht für sich. Zum Glück war der Start in zwei Gruppen, so mussten wir nur sehr wenig im Stau stehen, wieder einmal im Couloir, ist ja klar J. Und trotzdem bleibt die Portage durchs Couloir hinauf für Selina und mich das Highlight, ein Streckenteil, den wir immer extrem mögen! Viele Zuschauer, die lautstark Kuhglocken schwangen, sangen und anspornten, hatten sich entlang der ganzen Rennstrecke verteilt. Die Abfahrten bestanden grösstenteils aus Buckelpisten mit vielen Sprüngen für alle, die es etwas fahren liessen. Köstlich amüsant J. Zwar konnte ich so auf den Abfahrten den Auftrieb von meinem DY.N.A Dynafit Ski nicht testen, aber in Buckeln schlägt er sich gut, das ist jetzt klar.
Selina und ich haben schon viel dazugelernt seit dem letzten Teamrennen, nicht zuletzt auch das Material erheblich verbessert! Heute zum ersten Mal zum Einsatz gekommen ist das Schnürchen. Zwar kann ich mir immer noch nicht vorstellen, dass man jemanden "ziehen" kann, aber bestimmt kann man so das Tempo gut aneinander angleichen. Einen Streich gespielt haben uns die Verpflegungsposten. Beim ersten hatte ich meine Flasche noch voll, füllte also nicht auf und hatte sie aber dann nicht lange danach trotzdem leer. Lange über eine Stunde mussten wir ohne Flüssigkeit laufen und so erlebte ich beim dritten Aufstieg, wie autsch sich Oberschenkelkrämpfe anfühlen. Der zweite Verpflegungsposten war vor den letzten 300 m Aufstieg. Ein Flüssigkeitsdefizit aufzuholen dauert seine Zeit und so blieb mir nichts anderes übrig als mit superkleinen, schnellen Schrittchen "hochztäserle". Ausdauertier Selina blieb zum Glück von Krämpfen verschont, hatte aber mit heissen Fusssohlen zu tun gegen Ende Wettkampf. Schade für alle, die solche Körpererfahrungen, die super Zuschauer, die vielen Helfer (merci!), das perfekte Wetter und die lustige Buckelpiste heute verpasst haben!
Website Trophée des Gastlosen: http://www.trophee-gastlosen.com/#
 

 
 
 
 

Mittwoch, 13. Februar 2013

Nightrace Lenk

 

Einmal mehr mit den "Juflihüng" den Hang hoch gejuflet und dabei Glückshormone en masse ausgeschüttet. J Das erste Rennen mit meinem neuen DY.N.A. World Champion Dynafit Ski steckte mir eine gewaltige Portion Motivation in die Beinmuskulatur. Obwohl der Rennberg nicht weit von meiner Heimat lag, war ich leider immer auf der gegenüberliegenden Seite Ski gefahren und konnte schon wieder nicht einschätzen, welcher Teil des Rennens noch vor mir stand. Es fehlt mir noch die Uhr, die bei jeden 100 Höhenmetern piepst und mir so bei der Einschätzung hilft ;). Zusätzlich zum super Leichtgewicht im Aufstieg, hatte ich den neuen Ski mit der neuen Bindung als Abfahrtstrumpf – yea. Er fühlte sich so stabil an, dass ich es voll fahren lassen konnte. Ein paar Stunden später - früh morgens am Tag nach dem Nightrace Lenk - auf perfekt präparierter Piste, hat er sich sogar als akzeptabler Carvingski gezeigt! Seine breite Schaufel bringt ihm nämlich einen Radius, der bei Sulzschnee perfekt sein wird. Gespannt bin ich nun auf das nächste Wochenende (Trophée des Gastlosen) – der zweite Vorteil der breiten Schaufel sollte ein guter Auftrieb sein. Eine absolute Notwendigkeit bei den Unmengen Schnee, die zurzeit liegen!


Lenk bietet einen speziell attraktiven Nachtsprint durch die Portage kurz vor dem höchsten Punkt. Leider war kurz Stau  - zwar Zeit zum Plaudern mit Pesche, aber ein Teil der wenigen Sekunden gingen verloren, die bis zum zweiten Rang gefehlt haben. Egal, die Rennläuferin in mir ist wieder geweckt – Selinas Motivation ist auch entzündet J -  endlich, endlich kommen die langen Rennen mit den Couloirs näher! Gratulation an Christa, die Bronze erlief!




Montag, 4. Februar 2013

Eisklettern der komfortablen Art...

"Entweder du frierst extrem an die Finger, oder es läuft das Wasser zu den Ärmeln rein bis hinunter in die Bergschuhe. Aber es macht extrem Spass" So ungefähr waren die Aussagen, die mich bisher zum Thema Eisklettern erreicht hatten. Nach dem Schichtenprinzip war ich so dick eingekleidet, dass ich trotz zweier Tage im Schatten bei -20°C nie fror und tatsächlich ein Riesengaudi hatte! Auf der Engstligen wird eine Top Einrichtung für sicheres Toprope-Eisklettern geboten! Im Vorstieg zu stürzen ist mit den Steigeisen und Eisgeräten nämlich ungemein gefährlicher als im Sommer mit Kletterschuhen.

 
Die Pickel sind nicht nur im Eis super praktisch, auch im Fels halten sie an kleinsten Vorsprüngen. Ich konnte dank den Pickeln Felsstücke klettern, die wohl im Sommer mit blossen Händen zu schwierig gewesen wären!
 
Viele Lagen Dampfkochtopfprinzip :) 2x Dynafit Thermal Layer, Aurora Daunenjacke und eine dicke GoreTex = puddelwohl warm Eisklettern.
 
Schade, der spannende Teil ist hier schon durch, die schwierige Stelle schon geschafft.
 
Da war es dann schon so anstrengend, dass sogar die Daunenjacke etwas viel war!
 
Oli in unserer letzten grossen Herausforderung...
 
...der grosse Eisfall unter der Gondelbahn.
 
Der grosse Eisfall zeigte mir einmal mehr, wie die Koordination nachlässt, wenn Müdigkeit in die Muskeln kommt. Während der rechte Pickel mit zwei Schlägen tief und fest im Eis sass, musste ich mit links drei oder vier Mal so viele Schläge ausführen - Präzision lässt grüssen!
 
Yea, das war ein guter Einstieg ins Eisklettern. Sicher nicht der letzte Action mit meinen Eisgeräten :)